A Kuba Cut-Pile Embroidery Fabric
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Description
Raphia-Plüschgewebe
Kuba, DR Kongo
Ohne Sockel / without base
Raphia. B 43 cm. L 60 cm.
Provenienz:
Galerie Walu, Zürich.
Das Königreich Kuba ist eine Konföderation, die als politischer Bund vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts autonom regierte, bis es unter dem Druck der belgischen Kolonialherrschaft an Autonomie verlor.
Der Name Kuba kommt aus der Bantu-Sprache und bedeutet dort "Wurfmesser". Die ca. 250'000 Menschen zählende Gruppe des Kuba-Stammeskomplexes umfasst u. a. die Bushoong, Kete, Tetela, Ngeende, Lele, Binji und Shoowa.
Alle diese Ethnien hegen eine spezielle Vorliebe für geometrische Formen und versehen deshalb viele Gegenstände, sowohl aus dem täglichen Gebrauch wie auch aus den Ritualen, gerne über und über mit feinsten Mustern.
Berühmtheit erlangten die Kuba jedoch vor allem durch ihre meisterhaften, weithin begehrten Gewebe. Solch feine Stoffe, die im Königreich als Zahlungsmittel dienten, fanden schon in portugiesischen Berichten aus dem 16. und 17. Jahrhundert Erwähnung. Gemeint waren rund 50 x 50 cm grosse Stoffe aus ausgefaserten Fiederblättern der Raphia-Palme.
Sie werden von Männern gewebt und von Frauen in der besonderen Technik der Velours-Stickerei bestickt. Dabei werden die Fäden mit Hilfe einer Nadel zwischen Kett- und Schussfaden unverknotet eingepasst und dann auf beiden Seiten in einer Höhe von rund zwei Millimetern abgeschnitten. Die Raphiafasern werden vor dem Sticken mit Pflanzenfarben eingefärbt. Mit diesen Webmatten trieb die Küstenbevölkerung einen lebhaften Handel: Die Portugiesen bezahlten die Stoffe mit Salz, Kaurischnecken und Perlen und tauschten sie weiter südlich, in Angola, gegen Sklaven. In der Folge wurden die Matten aufgrund ihres Wertes lokal als Tauschmittel eingesetzt und noch heute sind sie unverzichtbare Gastgeschenke bei allen Anlässen, wie zum Beispiel bei Hochzeiten, Geburten und Jubiläen.
Der in die Herstellung der Matten investierte Arbeitsaufwand stellt dabei einen fälschungssicheren Wert dar. Die Gastgeber erhalten so mitunter ein kleines Vermögen, das sie später wieder nach Bedarf veräussern können. Benötigt nämlich jemand für eine Feierlichkeit eine oder mehrere Matten (je nach eigenem Wohlstand), falls er selber keine hat und auch keine herstellen kann, wird er diese bei jemandem gegen Geld, Ware oder Leistung eintauschen müssen. Design, Ausführung sowie Angebot und Nachfrage ergeben dann den individuell ausgehandelten „Wechselkurs“. Nirgendwo sonst in Afrika wurden Textilien so meisterhaft gefertigt, zeigen einen so eindrucksvollen, ausgeprägten Sinn für Formen und Muster. Ästhetik und Funktion verschmelzen so zu kleinen Kunstwerken, deren Einfluss auf die moderne Kunst des Westens unverkennbar ist und sich etwa in Arbeiten von Paul Klee, Antoni Tà pies, Keith Haring und anderen offenbart. Die kunstvollen Arbeiten sind derart faszinierend, traumhaft und sinnlich, dass jeder, der sie in natura sehen durfte, sich immer daran erinnern wird.
Weiterführende Literatur:
Meurant, Georges (1989). Traumzeichen. München: Verlag Fred Jahn
CHF 50 / 100
EUR 43 / 86
Kuba, DR Kongo
Ohne Sockel / without base
Raphia. B 43 cm. L 60 cm.
Provenienz:
Galerie Walu, Zürich.
Das Königreich Kuba ist eine Konföderation, die als politischer Bund vom 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts autonom regierte, bis es unter dem Druck der belgischen Kolonialherrschaft an Autonomie verlor.
Der Name Kuba kommt aus der Bantu-Sprache und bedeutet dort "Wurfmesser". Die ca. 250'000 Menschen zählende Gruppe des Kuba-Stammeskomplexes umfasst u. a. die Bushoong, Kete, Tetela, Ngeende, Lele, Binji und Shoowa.
Alle diese Ethnien hegen eine spezielle Vorliebe für geometrische Formen und versehen deshalb viele Gegenstände, sowohl aus dem täglichen Gebrauch wie auch aus den Ritualen, gerne über und über mit feinsten Mustern.
Berühmtheit erlangten die Kuba jedoch vor allem durch ihre meisterhaften, weithin begehrten Gewebe. Solch feine Stoffe, die im Königreich als Zahlungsmittel dienten, fanden schon in portugiesischen Berichten aus dem 16. und 17. Jahrhundert Erwähnung. Gemeint waren rund 50 x 50 cm grosse Stoffe aus ausgefaserten Fiederblättern der Raphia-Palme.
Sie werden von Männern gewebt und von Frauen in der besonderen Technik der Velours-Stickerei bestickt. Dabei werden die Fäden mit Hilfe einer Nadel zwischen Kett- und Schussfaden unverknotet eingepasst und dann auf beiden Seiten in einer Höhe von rund zwei Millimetern abgeschnitten. Die Raphiafasern werden vor dem Sticken mit Pflanzenfarben eingefärbt. Mit diesen Webmatten trieb die Küstenbevölkerung einen lebhaften Handel: Die Portugiesen bezahlten die Stoffe mit Salz, Kaurischnecken und Perlen und tauschten sie weiter südlich, in Angola, gegen Sklaven. In der Folge wurden die Matten aufgrund ihres Wertes lokal als Tauschmittel eingesetzt und noch heute sind sie unverzichtbare Gastgeschenke bei allen Anlässen, wie zum Beispiel bei Hochzeiten, Geburten und Jubiläen.
Der in die Herstellung der Matten investierte Arbeitsaufwand stellt dabei einen fälschungssicheren Wert dar. Die Gastgeber erhalten so mitunter ein kleines Vermögen, das sie später wieder nach Bedarf veräussern können. Benötigt nämlich jemand für eine Feierlichkeit eine oder mehrere Matten (je nach eigenem Wohlstand), falls er selber keine hat und auch keine herstellen kann, wird er diese bei jemandem gegen Geld, Ware oder Leistung eintauschen müssen. Design, Ausführung sowie Angebot und Nachfrage ergeben dann den individuell ausgehandelten „Wechselkurs“. Nirgendwo sonst in Afrika wurden Textilien so meisterhaft gefertigt, zeigen einen so eindrucksvollen, ausgeprägten Sinn für Formen und Muster. Ästhetik und Funktion verschmelzen so zu kleinen Kunstwerken, deren Einfluss auf die moderne Kunst des Westens unverkennbar ist und sich etwa in Arbeiten von Paul Klee, Antoni Tà pies, Keith Haring und anderen offenbart. Die kunstvollen Arbeiten sind derart faszinierend, traumhaft und sinnlich, dass jeder, der sie in natura sehen durfte, sich immer daran erinnern wird.
Weiterführende Literatur:
Meurant, Georges (1989). Traumzeichen. München: Verlag Fred Jahn
CHF 50 / 100
EUR 43 / 86
Condition
The condition (wear, eventual cracks, tear, other imperfections and the effects of aging etc. if applicable) of this lot is as visible on the multiple photos we have uploaded for your documentation.
Please feel free to contact Hammer Auktionen for all questions you might have regarding this lot (info@hammerauktionen.ch).
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Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir für Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen.
Für alle Fragen zu diesem Objekt steht Ihnen Hammer Auktionen gerne zur Verfügung (info@hammerauktionen.ch).
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Der Zustand (allfällige Abnutzung, Gebrauchsspuren, Risse, eventuelle andere Beeinträchtigungen und die Altersspuren usw.) dieses Lots ist auf den Fotos, die wir für Ihre Dokumentation hochgeladen haben, zu sehen.
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Weight
160 g
Buyer's Premium
- 25% up to CHFÂ 10,000.00
- 20% above CHFÂ 10,000.00
A Kuba Cut-Pile Embroidery Fabric
Estimate CHFÂ 50 - CHFÂ 100
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African and Oceanic Art
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