(1876 Paris - 1958 Rueil-la-Gadelière)
"Paysage". Originaltitel
Expressive und dynamisch komponierte Landschaftsimpression Vlamincks, der trotz Malunterricht in frühen Jahren zunächst als Radrennfahrer und Musiker tätig war. Erst ab der Jahrhundertwende widmete er sich endgültig der Malerei und bildete sich autodidaktisch weiter. Ausschlaggebend für diesen Schritt war seine Begegnung mit dem Maler André Derain, mit dem ihn fortan eine enge Freundschaft verband und mit dem er 1903 gemeinsam eine Ateliegemeinschaft in Chatou gründete. 1901 machte Vlaminck Bekanntschaft mit Henri Matisse und besuchte im selben Jahr eine van Gogh Ausstellung in der Galerie Bernheim, die ihn immens und nachhaltig beeindruckte und seine Entscheidung Maler zu werden, zusätzlich manifestierte. Er entwickelte als Mitbegründer des Fauvismus eine expressive, impulsive, von leuchtenden Farben und Tageslicht dominierte Ausdrucksweise und stellte zusammen mit seinen Kollegen André Derain, Henri Matisse, Rouault Dufy und Pablo Picasso u. a. 1905 im Pariser Salon d'Automne aus. In den Folgejahren wurde seine Farbpalette unter dem Einfluss Paul Cézannes gedämpfter und die Formensprache näherte sich für einige Zeit dem Kubismus an, aber auch impressionistische Anleihen waren spürbar. Obwohl seine Erlebnisse aus dem Kriegsdienst im ersten Weltkrieg sein Oeuvre wieder expressionistischer werden ließen, fand Vlaminck erst in seinem Spätwerk ab 1950 zurück zu seinen fauvistischen Wurzeln. 1955, drei Jahre vor seinem Tod, beteiligte er sich noch an der ersten documenta in Kassel. Tinte und Tusche/Bütten von Montgolfier France (Wasserzeichen). R. u. sign.; Verso Etikett der Galerie Roche, Bremen. Blatt 24,2 cm x 30,6 cm. Rahmen.
Provenienz: ehemals Privatsammlung, Schweiz; Dr. Ernst Hauswedell, 168. Auktion - Moderne Kunst, 6./7. Juni 1969, Kat.-Nr. 1374 (mit Abb.); Galerie Pels-Leusden, Berlin; Hauswedell & Nolte, Auktion 452 - Moderne Kunst - Teil II, 13. Juni 2014, Los 485.
Pen and ink on paper with watermark "Montgolfier France". Signed.